Es ist soweit, dass zweite Go Turnier meines Sabbatjahres. Ich habe ein wenig geübt und bin guter Dinge. Rechtzeitg mache ich mich auf den Weg und werde darauf achten, in Düsseldorf nicht gleich mit einem Schnittchen in Händen und schmatzend an der Anmeldung meinen Namen nennen und dann sofort danach einen Tee aus meiner Thermoskanne in mich hineinzuschütten.
Was für ein Turnier, schon der Name 5. Japanischer Generalkonsul Pokal. Und der Generalkonsul war dann sogar da und hat ne Rede gehalten. Wow, was für ne Begrüßung.
Diesmal soll es besser laufen. Erstes Spiel: Ich sehe wie meine Finger einen Stein aufs Brett legen. Oh nein, die Fingernägel viel zu lang und dann auch noch Dreck unter dem Fingernagel. Voll peinlich und meine Gegenerin guckt auch noch voll auf meine Finger. Wie konnte denn das nur passieren. Ja, der kuriose Tisch von Fred, den ich zuvor aus einem verstaubten Antikladen abgeholt und nun im Kofferraum meines Autos liegen hatte. Die Partie ging natürlich prompt verloren. Das kostet zwei Kölsch Fred. Und die beiden weiteren Partien habe ich auch noch aufgeben müssen. Fazit: 0 zu 3 nach drei Partien. Was für ein Desaster.
Ein Raum voller Go-Bretter, der Turnierraum von Düsseldorf. |
Weder ein Pokal oder Buchpreis war noch für mich zu holen, geschweige denn eine Heraufstufung meiner Spielstärke (was ja das eigentliche Ziel meiner Teilnahme war).
Eher sah es nach einer Herabstufung aus. Warum also noch mal hinfahren, im Bett ist doch so nett und draußen so herllich leise (Sonntag).
Zwei Partien, die muss ich doch gewinnen können. Jedesmal wenn man verliert, bekommt man in der nächsten Runde einen leichteren Gegner. Wer also drei Partien verliert, bekommt dann ganz leichte Gegner. Auch nicht so toll, so kann man sich nicht gerade mit Ruhm bekleckern.
Ausgeschlafen und ausgeruht bin ich also doch hingefahren und habe zwei arme Teenager vom Brett geputzt. Völlig geknickt, mussten beide ihre Partien gegen mich aufgeben, weil ihnen zu viele Gruppen abgeflogen (gefangen) sind. Ich sags ja, nichts für Rum und Ehre. Wenigstens muss ich mich nun nicht herabstufen.
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