Montag, 14. November 2011

Köln, Freitag, 11.11., Karnevalsbeginn

Wenn man am 11.11. in Köln weilt, ist es ja ein Muss um 11.11 Uhr am Heumarkt zu erscheinen und den Karnevalsbeginn zu feiern. So habe ich mir das jedenfalls gedacht und mich rechtzeitig mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht. Und was ich dann gesehen habe, sprengt jeden Blog, passt auf kein Foto. Schon auf dem Weg dahin begegnen mir Schwärme von Riesenbienen, Herden von Griraffen (siehe Foto) und Zebras, lebendige Weih- nachtsbäume und hunderte von blau, grün oder rot uniformierten Karnevalisten, dutzende
Krankenschwestern mit überdimensionierten Spritzen in denen wahrscheinlich keine Mittel für Tollwut enthalten waren. Oder doch???

Es war so voll, dass ein Durchkommen zum Heumarkt unmöglich war. Viele mussten den Karnevalsbeginn in den vielen kleinen Nebenstraßen der Altstadt feiern. Selbst Obelix durfte mit seinen Hinkelstein nicht auf den Platz und das obwohl sein Stein innen hohl war und mit einem Zaubertrank gefüllt war. Er war beim Publikum natürlich heftig beliebt. Jeder hielt seinen Trunkbecher hin und durch einen Schlauch, der irgendwie an seinen Zöpfen befestigt war, kam der glücks- spendende Trank heraus, der sogleich unter johlen und jauchzen die Kehle herunterge-
spült wurde. 


Jeder normale Mensch denkt ja nun, dass außerhalb der Altstadt das normale Leben weitergeht und das tut es ja auch. Es muss nur überall in dieser Stadt, um die überall herumlaufenden verkleideten und zumeist angetrunkenen Karnevalisten herumfließen. Am Vormittag mag das auch problemlos gelingen. Aber im Verlauf des Tages und mit Zunahme des Zaubertrankkonsumes kippen die Karnevalisten um und bleiben auf dem Gehweg liegen. Andere wiederum torkeln noch eine ganze Weile hin und her, bevor sie auf das Pflaster schlagen.

Auf den Bildern sieht natürlich alles ganz lustig aus. Aus Diskretionsgründen, habe ich auf Fotos verzichtet, die die Dahin-geschlagenen und die darüber hopsenden Unverkleideten zeigt. Wer zu lange bewegungslos herumliegt, wird von rot verkleideten Männchen in die allerorten aufgebauten Zelte mit den roten Kreuz getragen. Dort erhalten sie hinter geschlossenen Vorhängen wohl auch einen Zaubertrank. Manche starten von dort aus erneut, um um die genervten Unverkleideten herum zu torkeln. 


Wer nun denkt das Feiern findet nur draußen statt, irrt gewaltig. Ein Blick durch die Fenster der diversen Kölner Lokalitäten lässt erahnen, was noch alles nach Sonnenuntergang passieren wird. Die Kölner hopsen, singen und grölen in jeden Raum, der Kölsch und andere Feuerwassergetränke ausschenken kann. Und damit jeder von außen guckend auch gleich sehen kann, dass hier Kölner feiern, sitzen die Gäste nicht an den Tischen, sondern stehen darauf.

Irgendwann spät in der Nacht machen sich dann auch die ausdauernsten Partyfreaks wieder auf den Weg nach Haus.

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