Dienstag, 13. Dezember 2011

Köln, Freitag, 09.12. - Erdmöbeltag

Endlich ist er gekommen, der Ermöbeltag. Eine lokale Band gibt sich in der Heimatstadt die Ehre. Außerhalb Köln sieht die Fangemeinde dieser Gruppe eher dünn aus. In Bremen so mehrere Hände voll, in Diepholz (Bremer Provinz sozusagen) sind es aber nur noch zwei Fans. So sieht es wohl landauf und landab in Germany aus. Aber in Köln, da bricht Hysterie aus, wenn es wieder heißt: "Erdmöbel kommen!". 

In Windeseile sind die Karten ausverkauft, jedenfalls ist es so für Fans, die außerhalb Kölns wohnen, z.B. in Diepholz. Aber wenn du als Kölner in Köln nach ner Karte für Erdmöbel fragst, da rücken alle Kölner zusammen und du darfst auch noch hinein, oder der Konzertsaal wird flux baulich angepasst. 

So hatten Ute und ich also Glück, durften Erdmöbel im ehrwürdigen, ehemaligen Softpornokino Gloria bejubeln. Ein Ort (oder Saal), wie in Bremen das Modernes. Rappedickevoll mit glühenden Fans, die auf nichts sehnlicher warteten, als gemeinsam mit der Band Hymnen aus längst vergangenen Zeiten zu singen, ach was schreib ich: zu zelebrieren. Und wir waren dabei.

So sah es aus, wenn man ganz nah an der Bühne stand. Man kann in den Gesichtern der Band förmlich das Glück sehen, wie es ist, vor echten Fans zu spielen.

So sah es aus, wenn man weit weg von der Bühne stand. Ja, es war wirklich voll voll im vollen Saal.

Vor dem Konzert war ich mit Ute natürlich auf den diversen Kölner Weihnachtsmärkten. In Köln ist es so, dass auf jedem größeren freien Platz Holzbuden aufgestellt und bunte Lampen sowie Lichterketten aufgehängt werden und die Feuerwehr in großen Löschzügen (täglich) Glühwein  anliefert. Jeder Weihnachtsmarkt steht unter einem bestimmten Motto und wird entsprechend beschallt: von traditionellen Weihnachtsgesängen über Schlager bis Rockmusik. Jeder Kölner findet seinen zu ihm passenden Weihnachtsmarkt.

Und um nicht von nervigen Touristen beim genuß- vollen Punsch konsumieren gestört zu werden, haben die Kölner auch einen Weihnachtsmarkt für die "Auswärtigen" aufgebaut. Dieser steht ganz augenfällig direkt am Dom und zieht sich bis zum Heumarkt hin. Und damit die "Auswärtigen" auch ja nicht weiter in die Stadt eindringen, haben die Kölner da einen Trick: Am Dom haben sie einen riesigen Weihnachtsbaum aufgestellt und mit derart vielen Lampen behängt, dass jeder Touri mit einem "Ach" und "Och, wie schön" so geblendet ist und nix anderes mehr sehen will. Auch bei Ute haben die vielen Lämpchen sofort gewirkt. Stunden waren wir da und trotzdem hat sie ständig behauptet, ich würde immer nur hetzen und könne nicht in Ruhe verweilen. Die Kölner haben es einfach drauf. Zum Glück konnte ich ja mit den Erdmöbelkarten winken und Ute damit aus der Trance befreien. Aber seht selbst. Das ist der Fotobeweis. Noch habe ich Ute nicht die Erdmöbelkarten gezeigt und sie ist noch ganz benommen von den vielen Lampen und wirkt leicht abwesend, oder nicht?????
 

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