Dienstag, 11. Oktober 2011

Köln, Donnerstag, 22.09. (3ter Tag)

Erster Praxiseinsatz des Fahrrades! 3 km stadtauswärts ist der Thurner Wald, da bin ich hin, gleich morgens in T-Shirt und Laufschuhen. Ist tatsächlich ein Wald und von jetzt an mein Trainingsterrain. Und dann ist passiert. Ich habe gerade meine zweite Runde gestartet, als eine Baumwurzel sich zu weit aus dem Boden gewagt hat und sich dadurch in eine fiese Stolperfalle verwandelt hatte. Kopfübergings in den Dreck. Hab mich aber nicht entmutigen lassen: Start der dritten Runde. Nach zwei Kilometern wundere ich mich, dass das "kling" und "klapper" der Schlüssel so leise geworden ist. Ich taste mal mit der Hand nach den Schlüsseln. Weg natürlich. Kreisch, #$/$~§&"+~... aaahhhh! 
Von oben bis unten dreckverschmiert, total verschwitzt, kein Geld, kein Telefon und aus dem Wald kommend am frühen Morgen; wer würde da einem helfen. Die laufen da ja eher in Panik davon. Also: Back to the Roots und dort suchen. PPffffffhh, gefunden.
Das Fahrrad hat klappernd durchgehalten. Jetzt kann ich mehr wagen. Am Abend fand ja mein Spanisch-Kurs auf dem anderen Rheinufer statt. Bei Licht besehen schafft man es als Radfahrer (auch bei völliger örtlicher Unkenntnis) sich zwischen den Zugschienen, Schnellstraßen, die mit Leitplanken und Zäunen berahmt sind und den Stadtautobahnen und einem Wust an kreisförmigen Auf- und Abfahrten, hindurch zu winden. Aber wehe, wenn die Sonne sich hinter dem Horizont versinkt. Dann sieht man keine Schlupflöcher mehr und fährt an den Verkehrsadern entlang, in der Hoffnung endlich einen Tunnel, eine Brücke oder nur eine Kreuzung zu finden, um die Richtung zu ändern. Auf dem Rückweg habe ich sehr einsame Ecken in Köln beradelt, es war ein schier unendlicher Heimweg. Abgesehen davon ist man nach vier Stunden Spanisch auch recht müde.
Das hier ist also mein Alltagsfortbewegungsmittel Nr. 1. Es steht hier auch direkt vor der Hauseigangstür. Ja, hier wohne ich jetzt.

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