Montag, 31. Oktober 2011

Köln, Sonntag, 30.10.

Dieses Wochenende hat mich Ute besucht. Ihr erster Kommentar war am Freitag Abend: "Nette kleine Wohnung. Ist doch gar nicht so laut." Ich sagte daraufhin nur, "Ja, ja...". Es war ja auch schon nach 22.00 Uhr und die Kölner saßen zufrieden in ihren Brauhäusern.

Um 5.00 Uhr morgens lagten dann die Flugzeumonteure wie jeden Samstag los: brüllende Zurufe, polternde Stangen, knarzende Schraubgeräusche, unaufhörliches hämmern, einzig durch gnadenloses Motorengeheul unterbrochen. Zuerst verlangte Ute Orhenstöpsel, eine Stunde später waren dann Kopfschmerztabletten dran. Noch ne Stunde später verließ Ute mit werwolfartigen Fauchen und Knurren das Bett. Sehr gefährliche Phase: Ich habe schnell einen Kaffee zur Beruhigung zubereitet, damit sie nicht hinunter auf die Straße stürzt und dort ein Massaker anrichtet.












Um von dem Großstadtgeräuschen abzulenken, sind wir nach Altenahr gefahren. Mildes Wetter und Aussicht auf ein wenig Sonnenschein lockten uns auf den sogenannten "Rotweinwanderweg".

Mitten durch die Weinhänge schlängelt sich dieser Weg. Aber  auch die uns entgegen kommenden Wanderer schlängelten. Ist ja auch klar. 18 km lang ist dieser Wanderweg. Wer einem da entgegenkommt darf schlängeln, oder?


Und was für Menschenmassen hier unterwegs sind. An der ersten Weggabelung bzw. Aussichtspunkt waren sogar Menschentrauben versammelt. Und alle hatten Gläser in der Hand, gackerten und kicherten. Nun wussten wir was mit "Rotweinwanderweg" gemeint war. Es ging um die Weinverköstigung alle 750m, sonst hätte es ja "Weintraubenrebenweg" heißen müssen. Nun war auch das Torkeln klar: nicht Müdigkeit, sondern unzählige Weingläser. wir bleiben Standhaft: Schnittchen und Wasser, wir wollten die 18 km durchhalten. Aber so gegen Ende gab es kein Halten mehr. Wie die anderen hingen wir um die Verköstigungstische und verlangten: "Mehr von dem Sauser, juhu ..., hihi..." Die Folge: Wir haben den Zug zurück nach Altenahr verpasst und mussten mit matten, aber rot leuchtenden Gesichtern eine Stunde warten.  

Aber eines haben wir auf dieser Wanderung gelernt. Eistee wird nicht in Fabriken hergestellt. Eistee wächst an Sträuchern und kommt aus der Eiffel. 

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